Interview der Geschäftsführung.

Datatrans
Datatrans AG – Interview der Geschäftsführung.

«Unsere Aufgabe ist es ein Klima zu schaffen, in dem die Leute das machen können, worin sie gut sind.»

Charismatisch, hochpräzise, Zen-Meister in Person – so beschreibt sich die neue Datatrans Geschäftsführung gegenseitig und erklärt, wie sie trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten, langjährige Unternehmenswerte verbinden. Daniel Ellersiek (COO), Oliver Heister (CTO) und Thomas Willenborg (CEO) im Gespräch über neue Arbeitsformen, bewährte Strategien und darüber, wie man in unsicheren Zeiten Vertrauen gewinnt.

Seit 1. Oktober 2020 seid ihr die neue Datatrans Geschäftsleitung. Wie fühlt ihr euch?

Daniel Ellersiek: Es ist eine tolle Herausforderung. Dass uns der Verwaltungsrat sein Vertrauen schenkt, macht mich stolz. Aber am schönsten ist es zu wissen, dass das ganze Team hinter uns steht. Schliesslich haben wir den Weg hier hin alle gemeinsam gestaltet.

Oliver Heister: Es geht gar nicht so sehr um uns drei, sondern um alle. Wir machen den Job nicht, um den Mitarbeitenden zu sagen, was sie machen sollen. Unsere Aufgabe ist es ein Klima zu schaffen, in dem die Leute das machen können, worin sie gut sind. Gleichzeitig müssen wir ihnen alles vom Leib halten, was sie bei ihrer Arbeit behindert.

Thomas Willenborg: Wir sehen uns als deren Mitarbeitende. Nicht umgekehrt.


Ihr seid Datatrans alle schon seit Jahren treu. Habt ihr nie an einen Wechsel gedacht?

Oliver Heister: Ich bin schon 9 Jahre dabei, aber es wurde nie langweilig. Damals waren wir in der IT nur eine Handvoll Leute. Das Team aufzubauen hat so viel Spass gemacht. Ich kam nie auf die Idee etwas anderes zu machen.

Thomas Willenborg: Auch für mich ist es bei Datatrans jedes Jahr spannender geworden, weil mir soviel Raum gelassen wurde, um mich immer wieder neu zu entfalten. Wo man Entwicklungsmöglichkeiten hat, ist man in der Regel auch gut aufgehoben. Wenn dann noch das Team und die Leute stimmen, ist es ideal.

Neue Besen kehren gut. Schmeisst ihr jetzt bei Datatrans alles um?

Daniel Ellersiek: Wir bauen auf dem Fundament der letzten Jahre auf. Klar machen wir manche Dinge anders, bringen neue Impulse ein. Aber das Wichtigste: An den Werten, die Datatrans seit 20 Jahren geprägt haben, halten wir fest. 

Thomas Willenborg: Die Datatrans Werte sind auch das, was uns alle drei verbindet: Gegenseitiges Vertrauen, bedingungslose Ehrlichkeit und eine grosse Leidenschaft, für das was wir tun. Gleichzeitig bleiben wir sachlich – auch wenn es in Diskussionen mal heiss hergeht. 

Oliver Heister: Datatrans hatte nie eine Führung von oben herab. Es zählte, ob eine Idee gut ist. Nicht, von wem sie kam. Insofern sitzen wir jetzt nicht vor einer grossen Liste an Massnahmen und warten, bis wir sie endlich umsetzen können. Im Gegenteil: Die letzten Jahre sind von den Ideen aller Mitarbeitenden geprägt. Das hat sich bewährt. Das führen wir fort.

Gemeinsame Werte verbinden euch. Sonst seid ihr vom Typ her recht unterschiedlich. Beschreibt euch gegenseitig in drei Worten!

Daniel Ellersiek: Thomas ist charismatisch, visionär, mitreissend. Bei Oliver fällt mir ein: Lexikon, hochpräzise und sicherheitsbedacht.

Oliver Heister: Daniel ist verantwortungsbewusst, gewissenhaft und organsiert. Thomas ist offen, humorvoll und durchsetzungsstark.

Thomas Willenborg: Daniel ist für mich der Zen-Meister in Person. Zu Oliver fällt mir der Spruch ein: «Oliver das mal» statt «google das mal», weil er wirklich alles weiss.

Die ehemalige Geschäftsleitung beschreibt euch als Digital Natives und bewundert euer Selbstverständnis und die grosse Offenheit, wenn es um neue Technologien geht. Wie kommt man dazu im Payment Karriere zu machen? 

Thomas Willenborg: Zum Payment führt nicht der klassische Karriereweg. Wir haben kaum Leute, die als Payment Experten bei uns gestartet sind. Wir, unsere Händler, der Austausch mit Kunden hat sie zu Experten gemacht. Heute zu gestalten, wie morgen bezahlt wird – das macht den Beruf für mich spannend.

Oliver Heister: Mich faszinieren die Kontraste: Auf der einen Seite betreuen wir kleine Händler, die ein paar tausend Franken Umsatz machen und auf der anderen Seite haben wir Milliarden-Konzerne als Kunden und besprechen mit Apple, Google und Samsung wie es im Payment weitergeht.

Daniel Ellersiek: Unsere Branche ist extrem zukunftsweisend. Immer mehr verlagert sich online. Der Retail beispielsweise hat durch Covid einen Riesenboom erlebt. Payment ist ein Prozess, der einfach immer dazugehört. Diesen zu gestalten und zu verbessern, damit Händler mehr Umsatz generieren können, das macht die Arbeit aus. Auch wenn wir ein abstraktes Produkt verkaufen, das man nach aussen nicht sieht.

Wir schreiben das Jahr 2025: Wo werdet ihr mit Datatrans stehen?

Thomas Willenborg: Das, was uns die letzten 20 Jahre ausgemacht hat, wie persönlicher Service oder die Personalisierung einzelner Händler hin zum perfekten Payment Prozess, möchten wir mitnehmen und einer breiteren Masse zur Verfügung stellen. Ohne die Qualität zu vernachlässigen.  

Daniel Ellersiek: Konkret wollen wir im Bereich Onboarding und Support die Automatisierung voranbringen, um unseren Kunden Mehrwert zu schaffen. Im Key Account Management möchten wir datengetriebener werden und intelligente Tools für Analysen zur Verfügung stellen. Personell wollen wir wachsen, aber sicherstellen, dass wir die Leute auch in Zeiten von «Anywhere Office» zusammenhalten und unseren Spirit weiterleben.  

Thomas Willenborg: Es ist schwer zu sagen, was die nächsten Jahre passiert. Covid kam «out of the blue». Wir haben mit Cyber-Attacken gerechnet, aber nicht mit einem Offline-Virus, der alles lahmlegt. Daher müssen wir unsere Kunden beim Online Verkauf jetzt noch intensiver unterstützen. Wir schauen konstant, wo wir ihre Prozesse optimieren, Umsatz steigern sowie Kosten und Risiken noch mehr senken können.

Während einer weltweiten Pandemie ein Business zu übernehmen, war sicher kein einfacher Zeitpunkt. Wie geht ihr mit der Unsicherheit um, die zurzeit in der Gesellschaft und Wirtschaft herrscht? 

Oliver Heister: Am Anfang waren auch wir verunsichert. Das hat sich geändert, weil wir gemerkt haben, das Covid nicht nur eine Bedrohung, sondern auch Chance ist. Die Digitalisierung schreitet in einem enormen Tempo voran. Firmen, die vorher nichts damit zu tun hatten, waren gezwungen, von heute auf morgen in den E-Commerce zu gehen, um weiter verkaufen zu können. Trotzdem: Für unsere Kunden ist die Untersicherheit eine grosse Herausforderung. 

Wie unterstützt ihr eure Händler dabei?

Thomas Willenborg: Mit den meisten Kunden pflegen wir seit Jahren enge Partnerschaften und schauen sehr individuell, was ihnen jetzt am besten hilft. Will sich ein Kunde beispielsweise neue Geschäftsfelder erschliessen, machen wir das auf unserer Seite schnell und reibungslos möglich. Andere Kunden unterstützen wir in der Überbrückung schwieriger Zeiten, bis ihr Business wieder läuft. Wir sind ein Tech-Unternehmen, doch hinter dem «Tech» stehen Menschen mit Persönlichkeit, die im engen Austausch mit Kunden stehen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Wir denken langfristig. Das zeigt sich besonders jetzt in einer Zeit, wo niemand die unmittelbare Zukunft voraussehen kann.

Daniel Ellersiek: In der Auseinandersetzung mit Covid sind mir zwei Dinge geblieben: Erstens: Der Zusammenhalt im Team war trotz Verschiebung ins Home Office unglaublich stark. Jeder hat sich eingesetzt und das Unternehmen weiter vorangetrieben. Zweitens hat es sich ausgezahlt, dass wir auf Kundenseite so breit aufgestellt sind. Einige Branchen hatten Einbussen, andere mehr Umsatz als zuvor. Insgesamt hat sich das ausgeglichen. Beides zeigt, wie stabil wir bei Datatrans aufgestellt sind. 

Thomas Willenborg: Und es zeigt eine schöne Eigenschaft: Dass man auch in Krisenzeiten schnell adaptieren kann. Auch hier greifen wir auf die Erfahrungen der Gründer zurück. Besonders in den Anfangsjahren, in denen es noch kaum E-Commerce gab und sich kaum jemand dafür interessiert hat, ob man online einkaufen kann oder nicht, musste Datatrans einige Krisen meistern. Das lässt uns heute schwierigen Situationen entspannter entgegensehen.

Die zweite Covid-Welle ruft Firmen zurück ins Home-Office. Für euch kein grosser Schritt, denn ihr habt bereits vor Monaten das «Anywhere Office» eingeführt. Wie sind eure Erfahrungen damit?

Daniel Ellersiek: Die Mitarbeitenden dort arbeiten zu lassen, wo sie den besten Output bringen, hat sich bei uns bewährt. Es gibt den Leuten eine ganz neue Flexibilität und zeigt, wie wertvoll es ist, seinen Mitarbeitern das nötige Vertrauen zu schenken. Die grössere Eigenverantwortung unterstreicht auch nochmal die Wichtigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters bei uns. 

Spürt ihr, dass ihr das Vertrauen von den Mitarbeitenden zurückbekommt?

Alle: definitiv.

Thomas Willenborg: Unsere Erfahrung deckt sich mit dem Trend der Individualisierung. Unternehmen versuchen sich zu personalisieren, und das macht auch vor den Mitarbeitenden nicht halt. Nicht jeder ist zu jeder Zeit gleich produktiv. Dazu haben die letzten Monate viele Menschen auch privat an ihre Grenzen gebracht. Da kam ihnen diese Flexibilität natürlich sehr entgegen. Das Vertrauen, das wir in sie gesteckt haben, bekommen wir jetzt zurück.

Daniel Ellersiek: Schön war es zu sehen, dass unsere Teams schnell wieder häufiger ins Büro gekommen sind, weil sie sich gegenseitig inspirieren. 

Man spürt euren starken Einsatz und die Leidenschaft für euren Beruf. Trotzdem: Wo findet man euch fernab des Jobs?

Daniel Ellersiek: Bei meiner Familie, zusammen mit meinen zwei Kindern. Auf dem Bike oder in den Bergen. Ich bin leidenschaftlicher Skifahrer und Skilehrer.

Oliver Heister: Bei mir deckt sich das zu 99,95%. Ausser, dass ich kein Skilehrer bin. 

Thomas Willenborg: Ich bin gern auf Entdeckungstour in der Stadt oder auch in den Bergen, in der Natur. Schön ist auch, dass bei Datatrans Job und Freizeit oft ineinander übergehen. Man trifft sich abends auf der Terrasse zum Bier, redet über Berufliches wie Privates. So sind viele Kollegen über die Jahre Freunde geworden.   

Danke für das Gespräch!